Besuch in einer Kita

Pressemitteilung 25. Juli 2022

Wir waren zu Besuch in der Kita „Ludwig Jahn Kids“ in Misburg in Hannover. Die Kita besteht aus zwei Krippengruppen und drei Ganztagsgruppen. Aufgrund der schönen Lage im Grünen bietet sie den Kindern viele Möglichkeiten zur Erkundung der Natur an. Einzigartig ist vor allem eine eigene große Turnhalle, in der regelmäßig gespielt und geturnt wird und zwei Küchen, in denen zum einen täglich für die Kinder frisch gekocht wird und zum anderen die Kindern selbst leckere Rezepte ausprobieren können. Auch die anderen verschiedenen Räume laden die Kinder zur Bewegung, zum Konstruieren und Rollen- und Verkleidungsspiel ein.

Anlässlich unserer Umfrage „Kitas am Limit“ haben wir die ErzieherInnen in der Kita gefragt, wie sich die Belastung bei ihnen äußert.

Hier einige anonyme Zitate der ErzieherInnen:

  • „Wir sind vor allem belastet durch die vielen Beobachtungsbögen, Vorschulgespräche und Sprachförderbögen. Das ganze Beobachtungsverfahren ist sehr viel und nimmt viel Zeit in Anspruch.“
  • „Es gibt keine Wertschätzung durch die Politik, wir werden vergessen! Über Lehrer wird berichtet, aber an Kitas denkt keiner. Ich habe 40 Jahre gearbeitet, wenn ich mit 63 Jahren gehen würde, könnte ich nicht davon leben.“
  • „Es wird immer mehr an Kitas abgegeben und von Erziehern gefordert. Neben der pädagogischen Arbeit kommt noch Büroarbeit hinzu, die Zeit am Kind wird immer weniger. Soziale Berufe sind immer am schlechtesten bezahlt. Die Politik sollte mehr versuchen neue Erzieher zu halten, den Beruf attraktiver zu machen und dies auch zu vergüten! Das würde unseren Beruf mehr aufwerten und wir würden mehr gesehen werden.“
  • „Die Erwartungshaltung der Eltern wird immer höher und wir müssen immer mehr auffangen, was Zuhause nicht geleistet wird. Vor allem während Corona mussten wir die Frustration der Eltern aushalten. Das war teilweise ziemlich grenzüberschreitend, was wir da erlebt haben. Von der Politik werden wird nicht wertgeschätzt, da immer nur von oben herab Entscheidungen getroffen werden und die Nähe zu unserem Beruf fehlt. Ich wünsche mir, dass dies mehr auf Augenhöhe geschieht und man mit Experten ins Gespräch geht, bevor man einen Plan macht.“
  • „In anderen Ländern haben Erzieher einen ganz anderen Stellenwert und werden viel mehr wertgeschätzt als hier, vor allem auch von den Eltern. Mit den Eltern fängt es an und geht dann weiter bis hoch in die Politik, wo sie gar keine Ahnung haben, was wir eigentlich alles leisten!“